„Ein Mix aus Realität, Fantasie und virtueller Realität!"
Lisa Peres: Wie kommt es zu dem Namen Rebecca_1147?
Rebecca_1147: Ich wollte einen originellen Namen für mich als Künstlerin und dann fragte ich mich, wer ist heutzutage schon originell? Wie viele Versionen von uns gibt es eigentlich schon? Wir leben in einer Zeit, in der es alles schon einmal und mehrmals gegeben hat. Schlussendlich habe ich mich vor Instagram gesetzt und versucht eine Zahl in Kombination mit meinem Namen zu finden. Soviel kann ich dazu sagen. Es gibt weit mehr als 1.000 Rebeccas. Ich füge mich also einfach in die Reihe ein mit Rebecca_1147.
Ist Rebecca_1147 eine reine Kunstfigur?
Rebecca_1147: Zum Teil ja, aber auch eine Kunstfigur entsteht immer aus derjenigen Person, die sie erschaffen hat. Sie ist durchaus ein Teil von mir.
Wie beschreibst Du Deinen eigenen Musikstil?
Es ist ein Mix aus Singer-Songwriter Pop und Indie Rock. Allerdings ist heutzutage die Musik nicht mehr so leicht zu zuordnen, wie es früher mal war. Es darf gerne jeder für sich entscheiden.
Du wirkst in Deinen Videos „wie nicht von dieser Welt“, in welcher Welt lebst Du?
Ich würde sagen es ist ein Mix aus der echten Realität, meiner antasie und der virtuellen Realität.
„Ich hege seit eh und je eine Leidenschaft zur Poesie!"
Unter dem Menüpunkt "Über mich" auf Deiner Webseite beschreibst Du Dein Album Crowing Pains mit "Die Flucht aus dem Kaninchenbau“. Heißt das für Dich, raus aus der Bequemlichkeit?
Ja, sozusagen, raus aus der KOMFORT-ZONE! Ja! (lacht)
Du bist die Tochter von Peter Rapp, wäre Dir lieber, das wüsste man nicht? Hat Dir der Name karrieretechnisch geholfen?
Ich bin stolz, einen so tollen Vater zu haben. Es gibt für mich kein besseres Vorbild, wenn es darum geht, seinen Traum zu verfolgen. Ich frage ihn auch hier und da gerne um Rat. Allerdings habe ich nie versucht, meine Karriere aufgrund meines Namens voran zu treiben. Ich mache nicht Musik, um Karriere zu machen, sondern um Illusionen zu schaffen und vor allem um Menschen damit eine Freude zu machen und sie zu entertainen.
Schreibst Du Deine Texte selbst und stehst Du lieber im Studio oder auf der Bühne?
Das aktuelle Album Growing Pains ist bunt gemischt. Manche Songs hat mein Produzent für mich geschrieben, andere sind gecovert und wieder andere stammen aus meiner Feder. Aber ja, ich schreibe selbst Songs, für ein zweites Album würde es jetzt schon wieder reichen.
Studio oder Bühne? Wenn ich mich entscheiden müsste, dann stehe ich lieber auf der Bühne.
Vor Publikum zu singen, gibt einem einfach viel mehr Kraft, als für sich
selbst in einem Studio zu singen, wobei ich auch das sehr genieße.
Was treibt Dich im Leben“? Bist Du philosophisch veranlagt?
Leben bedeutet für mich, den Mut zu haben, etwas zu bewegen und zu verändern. Ob man nun sein eigenes Leben bewegt oder versucht etwas Großes zu schaffen. Ich versuche jeden meiner Schritte bewusst zu erleben und zu genießen und damit zufrieden zu sein. Philosophisch bin ich, ja. Ich hege seit eh und je eine Leidenschaft zur Poesie. Zurzeit
beschäftige ich mich viel mit ’Poetry-Slam. Ich habe ein paar kleine
’’slams’’ aus meinen Texten geschrieben, und sie in meine Bühnenshow
eingebaut.
„Ich bin ein sehr sensibler Mensch!"
Deine Musik klingt sehr melancholisch, Du bist noch sehr jung, hast Du schon so viel erlebt?
Ich bin ein sehr sensibler Mensch, auch wenn ich das nicht unbedingt zeige. Und ja ich habe viel erlebt und viele Menschen kennengelernt. Aber der Hang zur Melancholie rührt wohl woanders her. Ich war beispielsweise schon immer ein Fan von Gewitter und Regen. Ich mag es, wenn sich die kleinen Haare im Nacken aufstellen. Die einen nennen es melancholisch, die anderen romantisch und nachdenklich. Ich versuche Musik zu schreiben, die einem zum Nachdenken bewegt.
Was machst Du, wenn Du nicht Musik machst?
Ganz langweilig, ich liege einfach vor dem Fernseher und sehe mir auf Netflix Serien an, das entspannt mich (lacht).
Du verwendest in Deinen Performances Videos von anderen Künstlern?
Ja, ich arbeite gerne mit Videos von kreativen Menschen. Das Internet ist voll mit großartigen Künstlern, die tolle Videos machen. Die Kombination aus ihren Videos und meiner Musik ist dann oft einzigartig. Auch Visuals sind für später geplant, wenn es um größere Konzerte geht.
„Ich mache Musik, um Illusionen zu schaffen!"
Du trägst bei Deinen Auftritten sehr extravagante Mode, hast Du einen Designer, der für Dich schneidert?
Tatsächlich habe ich für mein Musikvideo mit der Designerin Nora Rieser und ihrem Mann Andreas Eberharter von AND_I zusammen gearbeitet. Meine Bühnenoutfits kreiere ich allerdings noch alleine. Ich surfe gerne durchs Internet und finde dort oft günstige und ausgefallene Accessoires.
Findest Du, Wien ist ein guter Nährboden für gute Musik?
Wien ist bestimmt ein guter Start. Es gibt viele Möglichkeiten, sich hier auszuprobieren, viele Orte, an denen sich Musiker treffen und sich austauschen. In den letzten Jahren gab es einen großen musikalischen Aufschwung. Zumindest habe ich das Gefühl, als würde hier sehr viel passieren.
Wo siehst Du Dich in 20 Jahren?
Unmöglich, das zu beantworten. Ich weiß noch nicht einmal wo ich in fünf Jahren stehen werde. Das macht auch den Reiz des Künstlerlebens aus! Die Reise kann sich in viele verschiedene Richtungen entwickeln. Ich lasse mich überraschen!
Wo trifft man Dich in Wien? Gute Tipps für Lokale?
Zurzeit gehe ich gerne jeden ersten Dienstag im Monat ins 25 Hours / Hotel / Dachboden. Dank der lieben Kathi Kallauch treten dort immer talentierte Bands auf. Es ist immer sehr gemütlich und unterhaltsam.