Der Fiaker

Text: Julia Bauereiß, Fotos: Christoph Saal (Universaal)

Die Wiener Fiaker sind einerseits traditionell und romantisch, andererseits umstritten – Kulturerbe oder Abschaffung? Wir treffen Marco Pollandt vom Betrieb Fiaker Paul & Riding Dinner in den Pferdestallungen der Pferde und sprechen mit ihm bei einer Spritzfahrt durch den 1. Wiener Bezirk über die Kritik am Beruf, seine große Liebe zu Pferden und den Stallmeister von Queen Elizabeth II. 

Mode unter Sirenengeheul

Text: Antje Mayer-Salvi, Elisa Promitzer

Während Bomben auf Kyjiw, fallen, findet die zweite Ukrainian Fashion Week seit Beginn des russischen Angriffskriegs statt (14. bis 17. Februar 2025). Wir sprachen mit ihrer Gründerin und Programmleiterin Iryna Danylevska über eine unvorstellbare Kraftanstrengung, Prothesen auf dem Laufsteg und Tarnnetze für die Front.

Things we love…

Unvergessliche Schweinerei


2017 stolperte der chinesische Fotograf Feng Li am Flughafen über ein verlassenes Babyschwein und dachte sich: "Warum nicht?" Inzwischen ist das Tier fester Bestandteil der Familie und hört auf den Namen PIGGY FENG. Den VERRÜCKTEN FAMILIENZUWACHS hat Feng Li fotografisch dokumentiert und in seinem Buch PIG zusammengefasst. Diese unvergessliche SCHWEINEREI gibt’s hier zu erwerben!

Nachhaltigkeit in chic!


SCHROTT von gestern als TREND von morgen? Die Berliner Schmuckdesignerin Carolina zu Ortenburg entwirft Ketten im BETTELARMBAND-Look. Mit von der Partie: Pokerchips vom Papa, Glücksbringer aus der Volksschule und secondhand gefundene Schätze aus der ganzen Welt. Jedes Stück von MINNEN COLLECTION trägt eine ERINNERUNG, jede Erinnerung erzählt eine Geschichte, und jede Geschichte verleiht Wert. Nachhaltigkeit in chic – lieben wir. Hier stöbern! (Foto: © Minnen Collection)

FONT AGAINST FASCISM


Die Schrift „Department 161 Type“ des Designers und Fotografen Till Kraus aka TRASH FOR FAME ist gratis für alle, die gegen den ganzen Schmarrn kämpfen, der die Welt versaut. HIER downloaden und für antifaschistische Projekte benutzen! (Grafik: ©Trash for Fame)

NICEAUNTIES


Bereit für ASIATISCHE AUNTIE-POWER!? Die Künstlerin Niceaunties aus SINGAPUR verwandelt ihre chaotische Kindheit zwischen schrulligen Tanten und starken Frauen in surreale Kunst. Ihre skurrilen KI-WERKE erkunden Themen wie Alter, Schönheit und persönliche Freiheit – SUSHI-BEINE inklusive. Wem ihre Ausstellungen in Mailand, LA und Basel zu weit weg sind, kann die Werke auch auf INSTAGRAM und ihrer WEBSITE bestaunen. We <3 it! (Foto: ©niceaunties)

Fashion made in the Ukraine


Die ukrainische Mode-Designerin NADYA DZYAK, die zeitweise in Wien lebt, hat sich mit ihrer EXPERIMENTELLEN MODE längst einen Namen gemacht. Ihre Kollektionen mischen ukrainische Tradition mit modernem Style – 20 Prozent der Einnahmen fließen direkt an die ukrainische Armee für Verbandzeug und Verpflegung. Wer also nicht nur gut aussehen, sondern auch was bewegen will, sollte sich ihre Teile schnappen. Gibt’s HIER zum Shoppen. (Foto: SS25 ©Varvara Barto)

Jedes zwölfte Schaf ist schwul


Schlechte Nachricht zuerst: Schwule Schafe landen oft beim Schlachter, weil sie sich nicht fortpflanzen. Die gute Nachricht: Hirte Michael Stücke rettet sie und ermöglicht ihnen ein glückliches Leben auf der Farm. Zusammen mit Fashion-Designer DANNY REINKE und „Tokio Hotel“-Sänger BILL KAULITZ entstand das MODELABEL RAINBOW WOOL, das Klamotten ausschließlich aus der Wolle der schwulen Schafe herstellt. Die bunten Statements gibt’s HIER. Wer besonders schaf-sinnig ist, kann sogar eine Patenschaft für die Böcke übernehmen. (Foto: ©Rainbow Wool)

Bunker, Bonbon, Berlin

Text: Elisa Promitzer

Babygeschrei im Bunker, Legoblumen im alten Schwimmbad: Wir waren bei der Berlin Fashion Week, standen in unzähligen Schlangen und ernährten uns von Snacks aus Goodie-Bags. Mode ist nicht nur Kleidung – sie ist Sound, Licht, Statement, Performance, und sie ist Kunst. Der Stadtraum wurde aufgerissen und mit selten gesehener nachhaltiger Kreativität und Diversität gefüllt. Ein Lokalaugenschein, Teil I.

„Abracadabra“

Text: Elisa Promitzer

Fashion-Rave im Berghain: Wir besuchten die Berlin Fashion Week und sichteten Lady-Gaga-Outfits im Nachtclub, den US-amerikanischen Choreografen und Model Bruce Darnell in der Philharmonie und traumhafte Mode aus alten Sneakern. Berlin kann Fashion anders und zeigt sich inklusiv, artsy, nachhaltig, edgy und dabei elegisch elegant. Ein Lokalaugenschein, Teil II. 

Kabel und Blut

Text: Elisa Promitzer

Digitaler Avatar für Designer Jack Irving

Digitale Daten fließen durch Kabel wie Blut durch Adern. Posthumane Kreaturen erobern das Metaverse und verschmelzen mit unserer physischen Welt. Extended-Reality-Artist Christie Lau (they/them) designt diese und nimmt uns in die virtuelle Kunstwelt mit. Go digital with us!

„Woher kimmsch'n Du?“

Text: Antje Mayer-Salvi, Fotos: Andreas Kronthaler

Selbstporträt in pinken Schlüpfern

Aufgewachsen ist der Modedesigner Andreas Kronthaler, Ehemann von Vivienne Westwood, im Zillertal in Tirol. Wir könnten ihn fragen, wie es so war, Tee mit Prince Charles zu trinken. Tun wir aber nicht. Wir sprechen über die Mostbeer-Nocken seiner Oma und die Pelzmäntel der alten Tante in Graz. Inzwischen ist Vivienne Westwood verstorben. Wir haben das Gespräch nicht geändert und so belassen, wie es damals kurz vor ihrem Tod gehalten wurde. 

Die Verifiziert

Wellness, Wodka und Patschuli. Auf die große Bühne wollte die Wiener Musikerin VERIFIZIERT nie, doch dort ist sie jetzt. Sie wird als eine der Popstar-Newcomerinnen aus Österreich gehandelt. Wir treffen sie im Baumarkt und sprechen mit ihr über Rausch, TSCHAIKOWSKI und eine späte ADHS-DIAGNOSE

Text: Jules Bauereiß, Fotos: Vivienne Aubin

Voll Pfosten!

Text: Eva Holzinger

Zwei bemalte Betonpoller auf Kopfsteinpflaster mit aufgemalten Gesichtern – ein Beispiel für kreative Hausmeisterpoller und urbane Aneignung.

Helmut Höge ist in den Achtzigern einem vom Aussterben bedrohten Hobby nachgegangen: dem Aus-dem-Fenster-Schauen. Was hat er da gesehen? Poller! Mit Leidenschaft hat er sich die folgenden Jahre diesem Objekt gewidmet. Mit dem freien Autor und Aushilfshausmeister der deutschen Tageszeitung taz sprechen wir über Kreuzberger Penisse, Hausmeister-Poller-Exzesse und die große Frage: Ordnung oder Widerstand?

Die Schönheit des Bösen

Text: Lisa Peres, Antje Salvi Fotos: Heide-Marie Mayer, Lisa Peres, Sammlung: Wolfgang Mayer

Fliegerdruckanzug

Kriege sind hässlich. Solange es sie gibt, werden Menschen töten, sterben, flüchten, hungern und leiden. Lebensräume, Kulturen, Flora und Fauna werden zerstört. Gesellschaften über Generationen hinweg traumatisiert. Die Rüstungsindustrie entwickelt die ausgeklügeltsten Techniken, um zu vernichten, und die kreativsten, um zu überleben. Das Design des Krieges ist verführerisch schön und verströmt gleichzeitig seinen ganzen Schrecken.

Der Exosoziologe

Text: Katrin Brahner

Porträt  in futuristischem Design, umgeben von blauen Alien-artigen Formen und digitalen Grafiken. Eine Vision der Verbindung zwischen Menschheit und außerirdischem Leben. Fotografie von David Jäger.

Was würde passieren, wenn die Menschheit morgen ein Signal aus den Tiefen des Alls empfinge? Der deutsche Wissenschaftler Andreas Anton sucht als einer der ersten Exosoziologen Antworten auf diese und weitere Fragen. Er erzählte uns, wie ein Kontakt mit Außerirdischen unser Weltbild auf den Kopf stellen könnte und warum seine Forschung gar nicht so sehr Science-Fiction ist, wie es zunächst klingt. Die Fotostrecke What If? des Berliner Künstlers Etienne Crovato stellt die Frage, auf welcher Art von Erde wir leben möchten – oder ob wir in andere Universen fliehen wollen?

Sollte Kunst (wieder) elitärer werden?

Die Grenztänzerin

Text: Lena Stefflitsch

Was haben Pirouette, Plié und Pas de deux mit Pornos zu tun? Die Performances der international gefragten österreichischen Performancekünstlerin Florentina Holzinger brechen mit dem rigiden Schönheits- und Körperkult des klassischen Balletts. 2026 wird sie den Österreich-Pavillon bei der 61. Kunstbiennale Venedig gestalten. 

Die Ordensschwester

Text: David Meran

Die dicken Wände des Klosters Kirchberg in Niederösterreich stammen aus vergangenen Jahrhunderten, doch nicht die Schwestern, die darin leben. Wir fragten eine, die es wissen muss: Ordensschwester und Psychotherapeutin Teresa Hieslmayr gibt unorthodoxe Antworten auf komplizierte Fragen. Was theologischer Umweltschutz bedeutet, wie Gott während der Corona-Krise helfen kann, und warum billiges Schweinefleisch Sünde ist. 

Die Präparatorin

Naturhistorisches Museum Wien, Melina Haring

Blut, Fleisch, Knochen, Organe. Damit umgibt sich Melina Haring – jeden Tag. Sie arbeitet als Tierpräparatorin im Naturhistorischen Museum Wien. Sie nimmt uns mit hinter die Kulissen, zeigt uns, wie ein Tier gehäutet wird, wo die Abfälle landen und erzählt, was passiert, wenn im Zoo eine Giraffe stirbt. Triggerwarnung: In diesem Beitrag sind Fotos von Tierkadaver zu sehen. 

Text: Maja Goertz, Fotos: Bela Borsodi

Die Rahel

Text: Elisa Promitzer, Fotos: Vivienne Aubin, Make-up: Felix Seeliger

Kleid: Vanessa Schreiner, Schal & Tasche: Soda Lingerie, Schuhe: Rosa Mosa, Strumpfhose: Stylist's own

Selbst beschreibt sie sich als neurotische Pippi Langstrumpf, andere sehen in ihr eine der aktuell vielversprechendsten Nachwuchs-Sängerinnen im deutschsprachigen Raum. Schon mit neun Jahren versuchte sich Rahel Kislinger als Straßenmusikerin, im Frühling 2024 veröffentlichte sie ihr Debütalbum Miniano: Wir haben sie 165 Meter über Wien auf dem Donauturm getroffen und sind mit ihr ins Wunderland gerutscht
 

Der Arnold

Text: Bernardo Vortisch, Fotos: Anja Kundrat

Arnold Schwarzenegger in Terminator (Wachsfigur)

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