groteske Bilderzählungen
Peter Dressler (1942 – 2013) hat als Fotograf, Filmemacher, Akademielehrer, Sammler und kritischer Teilnehmer der Kunstszene die österreichische Fotografie seit den 1970er-Jahren stark beeinflusst. In Wien findet Dressler, wie er selbst sagt, für sein Schaffen „noch die Substanz, Qualität, schlechthin die Magie des Alltäglichen in hohem Maß“. Im Kunsthaus Wien wird ihm zu Ehren eine Retrospektive gezeigt.
Den Stoff seiner frühen dokumentarischen Serien und Bild-Erzählungen findet Dressler in Wien. Später wird sein (von ihm so bezeichneter) Realismus der siebziger Jahre von Tableaus und Bildfolgen und einer poetischen und filmischen Vorgangsweise abgelöst.
Zwischenspiel (1989, erschienen im Karolinger Verlag) ist sein bedeutendes Künstlerbuch: Dressler fotographiert zwischen 1970 und 1974 "Burschi" - ein Diminutiv der Wiener Umgangssprache für einen jungen Knaben - der sich ständig in wechselnden Masken oder welchselnden Situationen durch einen scharf gesehenen Wiener Klein-Kosmos zieht.
Ende der 1980er-Jahre verändert sich erneut seine fotografische Bildsprache: Der Künstler selbst wird zur Hauptfigur und zum Akteur seiner melancholischen bis grotesken Bilderzählungen, er wird zum Koch eher seltener Rezepte oder zum Solo-Tennisspieler im leer geräumten Semper-Depot. Mit kraftvollem und großartigem Humor verlebendigt er gefundene und erfundene Szenarien durch seine Person und artikuliert kunstgeschichtliche wie auch gesellschaftliche Zusammenhänge und menschliche Verhaltensweisen.
Peter Dressler wurde 1942 im rumänischen Brașov/Kronstadt geboren. Er studierte Malerei an der Akademie der bildenden Künste in Wien und war dort anschließend als Assistenzprofessor für Malerei von 1972 – 2008 tätig, auch in der Klasse von Friedensreich Hundertwasser. 2013 erhielt er den österreichischen Staatpreis für künstlerische Fotografie. Er verstarb im September 2013, die Verwaltung seines Nachlasses übernahm der Fotohof Salzburg.
Kuratorinnen der Ausstellung: Rainer Iglar in Zusammenarbeit mit Christine Frisinghelli und Michael Mauracher.
KUNST HAUS WIEN
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1030 Wien
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täglich von 10.00 – 18.00
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