17.11.: Sylvia Palacios Whitman im Kasino am Schwarzenbergplatz

Performance & Gespräch

Bei Sylvia Palacios Whitmans Shows ist es nicht ungewöhnlich, dass Neonpferde durch die Luft schweben, Riesenwale durchs Stiegenhaus schwimmen und Teetassen Gassi geführt werden. Die New Yorker Künstlerin kreiert bei ihren Auftritten fantastische Bilderwelten, die sich ins Gedächtnis brennen. Am 17.11. laden die Kunsthalle Wien und das Wiener Burgtheater dazu ein, die Sinne im Kasino am Schwarzenbergplatz in die Irre führen zu lassen. Diesen seltenen Auftritt der legendären Künstlerin, die in der Vergangenheit unter anderem im Guggenheim Museum auftrat, sollte man sich nicht entgehen lassen.

Gleich bei zwei großen Institutionen der Wiener Kunstszene hat es dieses Jahr einen Vorstandswechsel gegeben: Die Kunsthalle Wien hat im Juni mit dem Zagreber Kuratorinnenkollektiv WHW (bestehend aus Ivet Ćurlin, Nataša Ilić und Sabina Sabolović) eine neue Leitung erhalten, ebenso wie das Burgtheater, als dessen neuer Intendant ab dieser Spielsaison der österreichische Theater- und Opernregisseur Martin Kušej fungiert. Den jeweiligen Neustart haben sich die Kunsthalle Wien und das Burgtheater zum Anlass genommen, gemeinsam eine Veranstaltungsreihe zu starten. Den Auftakt der Zusammenarbeit bildet das Event Sylvia Palacios Whitman: Green Hands and Other Performances, das am 17.11. um 19 Uhr im Kasino am Schwarzenbergplatz stattfindet. Zu sehen sein werden drei ihrer Performanceklassiker und das neue Stück „Visit to the Monkey and Other Childhoodstorys."

Sylvia Palacios Whitman hat eine rund 30 Jahre lange Schaffenspause hinter sich und ihre Auftritte sind selten, was ihre Performance im Kasino am Schwarzenbergplatz noch bemerkenswerter macht. Als junge Künstlerin trat sie unter anderem im Whitney Museum auf, ließ sich von Fotografen wie Richard Avedon ablichten und erschien auf dem Cover von Harper's Bazaar. In Santiago de Chile geboren, versuchte sie sich schon als Kind als Performerin vor Hausmädchen, Hunden und Katzen. Später studierte sie Malerei und Bildhauerei und zog 1960 nach New York. Dort tanzte sie mit der Trisha Brown Company, deren Namensgeberin die Mitbegründerin des Post Modern Dance und eine der einflussreichsten Choreographinnen der damaligen Zeit war. 

Nachdem Whitman die Trisha Brown Company 1974 verlassen hatte, entwickelte sie ihre eigenen Performances, die damals schon durch den Einsatz von skurrilen Requisiten, ihren charakteristischen, visuellen Charakter besaßen. Den Ausgangspunkt ihrer Performances stellt ihr Körper dar, den sie mit selbst entworfenen Objekten, seien das riesige Kartonhände oder hexenhutförmige Masken, erweitert „Was, wenn man enorme Hände und ein enormes Gesicht hätte? Ich mag die Idee, dass man sich verändern kann, dass etwas ein Teil von einem selbst wird“, so Whitman. Als Inspiration dienen ihr meist die fantasievollen Motive ihrer Zeichnungen und Skizzen, die sie in die Realität übersetzt.

Wieso sie sich 2013 dazu entschied wieder als Künstlerin aktiv zu werden, und warum sie sich so eine lange Auszeit verordnete, darüber wird Whitman am 17.11. mit Isabella Maidment, Kuratorin für Contemporary Art an der Tate Britain in London, sprechen. Die beiden sind einander nicht unbekannt, vergangenes Jahr holte die Kunstexpertin Whitman für die jährliche Ausstellung BMW Tate Live Exhibition nach London.

Sylvia Palacios Whitman: Green Hands and Other Performances

Sonntag, 17.11.2019, 19:00 Uhr 

Dauer: 90 Minuten

Kosten: 15 Euro / ermäßigt 10 Euro


Kasino am Schwarzenbergplatz 

Schwarzenbergplatz 1

 1010 Wien

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