Rainer - ein Chamäleon im Nationalsozialismus?
Mit seinen städtebaulichen Konzepten prägte der Architekt Roland Rainer die Identität Österreichs als modernes demokratisches Land. Doch wie demokratisch war der Stadtplaner wirklich? Das Architekturzentrum Wien beleuchtet in einer Ausstellung die politischen Dimensionen seiner Planungskonzepte. Und zeigt: Der Fall Rainer ist ein Fall mit Diskussionsbedarf!
Was ist eine Stadt? Wie ist sie gestaltet und welche politische Funktion hat sie? Kaum eine andere Figur des 20. Jahrhunderts hat so wesentlich dazu beigetragen, was in Österreich heute der Begriff Stadt bedeutet, wie Roland Rainer. Doch was steckt hinter seinen berühmten Siedlungskonzepten?
Rainer (1910 - 2004) durchlebte die verschiedensten politischen Systeme und erwies sich dabei als ein ominöses Chamäleon: Trotz der enormen gesellschaftlichen Umbrüche, blieben seine architektonischen Konzepte, als auch seine Karriere über die Zeit hinweg außergewöhnlich konstant. Insbesondere sein (Mit-)wirken im Nationalsozialismus war bis heute eine dubiose Leerstelle. Das Architekturzentrum Wien versucht diese nun endlich zu füllen und Antworten auf Rainers politische Gesinnung zu finden. Im SammlungsLab #3 werden in Kooperation mit der Akademie der bildenden Künste Wien die ersten Ergebnisse einer umfassenden Untersuchung von Rainers Nachlass präsentiert und zur Diskussion gestellt. Dabei wird nicht nur den biografischen Verflechtungen Rainers mit dem Netzwerk der Architekten Hitlers und den späteren deutschen Stadtplanern des Wiederaufbaus nachgespürt, sondern auch die Frage in den Raum geworfen, wie viel gesellschaftspolitische Verantwortung der Berufsstand der Architektinnen überhaupt trägt.
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