Mensch sein - Mensch bleiben
this human world ist Provokation, Rebellion und Utopie, doch im Zentrum steht immer der Mensch. Das International Human Rights Film Festival stellt die Basis unseres Miteinanders ins Rampenlicht: Die Menschlichkeit. Vom 29. November bis zum 10. Dezember zeigt das Festival rund 100 Spiel‐, Dokumentar‐ und Kurzfilme, die die Rechte der Menschen und deren Durchsetzung in den Fokus rücken. Dazu gibt es ein spannendes Rahmenprogramm, das ohne Scheuklappen einen Blick in unsere (un-)menschliche Welt wagt.
„Ungerechtigkeiten nicht als gegeben hin zu nehmen, sondern Widerstand zu leisten ist keine Frage des Anstands, sondern eine Pflicht.“
Schon zum 11. Mal stellt this human world die Menschenrechte auf die kulturelle Drehscheibe Wiens. In fünf Kinos (Gartenbaukino, Stadtkino im Künstlerhaus, Filmcasino, Top Kino und Schikaneder), sowie in der Brunnenpassage und dem Stand129 (Kunst‐ und Kulturraum der Caritas Wien) kann man 12 Tage lang in die (Un-)menschlichkeit unserer Welt eintauchen. Das Festival ist nicht nur ein Sahneschnittchen für Cineasten, sondern knüpft auch Kontakt zwischen den verschiedenen Partner‐NGO’s und den Kulturschaffenden.
Die Filme des this human world sind dreckig, erschütternd und grausam. Und doch versuchen sie immer wieder mit einem Augenzwinkern seinem Publikum nicht nur zu zeigen, was schief läuft in unserer (un-)menschlichen Welt, sondern auch wie man es besser machen kann. Ziel des Festivals ist es, hin zu schauen, auch wenn es unangenehm ist. Ungerechtigkeiten nicht als gegeben hin zu nehmen, sondern Widerstand zu leisten. Das Programm soll informieren, sensibilisieren, schockieren und vor allem soll es animieren. Die Filme sollen keine Antworten liefern, sondern Fragen aufwerfen.
this human world zeigt nicht nur Filme, sondern hinterfragt im Rahmenprogramm auch unsere Sehgewohnheiten und träumt von der besten Arbeit. Alles bei freiem Eintritt. Was passiert, wenn wir uns von dem inspirieren lassen, was wir sehen? Der Regisseur Hermane Desorme schafft einen offen Raum, in dem man sich ganz der Kunst hingeben kann, haitianische Rhythmen inklusive! In ENERGIE.MACHT.KONFLIKTE werden Klimakonferenzen diskutiert. Zudem gibt es täglich DJ‐Lines in der Festivalzentrale im Schikaneder.
Drei Filme können wir besonders empfehlen:
OF FATHERS AND SONS (Talal Derki) zeigt, das verstörende Leben der Dschihad-Kämpfer. Der Filmemacher lebte zwei Jahre lang inkognito mit einer radikal islamistischen Familie im Norden Syriens. Dabei entstand eine Dokumentation, die einen extrem seltenen und intimen Einblick in das Familienleben eines Kämpfers der al‐Nusra‐Front zeigt.
SILVANA (Mika Gustafson, Olivia Kastebring & Christina Tsiobanellis) begleitet die schwedische Rapperin Silvana Imam, drei Jahre ihres Lebens. Ein einfühlsames filmisches Portrait einer künstlerischen Ikone, beginnend bei ihren Anfängen bis hin zu ihrem kometenhaften Aufstieg in der schwedischen Musik‐ und Queer‐Szene.
Iuventa - 360° (Michele Cinque) zeigt, wie der naive Elan junger Menschen auf die reale Brutalität der Flucht trifft. Auf dem Höhepunkt der „Flüchtlingskrise“, beschließt eine Gruppe von 20-jährigen aus Deutschland, selbst in der Seenotrettung aktiv zu werden. Cinque begleitet die Gruppe, aus der sich binnen eines Jahres ein Netzwerk mit politischen Forderungen entwickelt.