Die Unsichtbaren

Der Überwachung ein Schnippchen schlagen

Der in Berlin lebende US-amerikanische Künstler Adam Harvey hat sich mit diverser Gesichtserkennungs-Software beschäftigt und darauf aufbauend Frisuren und Schmink-Vorlagen, sogenannte Computer Vision Dazzle Tarnungen entwickelt, die von dieser nicht erkannt werden. Mit Haarstyling und Make-Up werden dabei die markantesten Gesichtsmerkmale verfremdet und damit Gesichtserkennungssysteme getäuscht. Es gibt verschiedene Strategien für verschiedenste Algorithmen, wir haben einige ausprobiert!

Text: Stefanie Kasak & Stella Wendtlandt

Für den Look links brauchen Sie lediglich einen Strumpf und etwas Make-up. So bleiben Sie inkognito und können beliebige Identitäten annehmen.

Make-uP: Vermeiden Sie Enhancer, Sie verstärken damit die wichtigsten Gesichtsmerkmale. Dadurch ist Ihr Gesicht leichter zu erkennen. Tragen Sie stattdessen Make-up auf, das mit Ihrem Hautton kontrastiert: helle Farben auf dunkler Haut, dunkle Farben auf heller Haut.

 

Asymmetrie: Gesichtserkennungsalgorithmen gehen von einer Symmetrie zwischen der linken und rechten Gesichtshälften aus. Asymmetrisches Make-up verringert die Wahrscheinlichkeit von Algorithmen erkannt zu werden.

Der Look auf dem unteren Bild erfordert etwas Geduld. Fädeln Sie dafür Perlen in kontrastierenden Farben auf einen Draht auf und passen den Gesichtsschmuck den Gesichtszügen an.

Nasensteg: Der Bereich, in dem sich Nase, Augen und Stirn überschneiden, ist ein wichtiges Gesichtsmerkmal. Decken Sie daher den Nasenstegbereich teilweise ab. Dies ist besonders effektiv gegen den Gesichtserkennungsalgorithmus. 

 

Augen: Einer oder beide Augenbereiche werden teilweise verdeckt. Die symmetrische Position und Dunkelheit der Augen ist ein Schlüsselmerkmal des Gesichts, das sie dadurch verfremden.

 

Masken: Das Tragen von Masken, verdeckt wichtige Merkmale des Gesichts und bietet sich in Zeiten einer Pandemie außerdem optimal an, um eine Gesichtserkennung zu verhindern. 

Dieser Beitrag entstand im Rahmen einer Kooperation mit der Meisterschule der Graphischen Wien. Dieser Artikel erscheint außerdem in der C/O Vienna Magazine Sonderausgabe THE CONSUMER ISSUEHier bestellen!

Konzept & Redaktion: Stefanie Kasak & Stella Wendtlandt
Fotos: Katharina Koberger
Make-up: Marietta Dang 
Styling: Stefanie Kasak & Stella Wendtlandt
Models: Hiba Khelifi, Néhémie Lello da Costa (@theneferti), Anaïs Eriksson, Stella Wendtlandt
Modedesign: Ferrari Zöchling

Der Jeganer

Text: Antje Mayer-Salvi mit Lukas Perend

Tierleid, die Zerstörung der Umwelt, Überdüngung von Böden und Verlust von Artenvielfalt sind der Preis für Fleisch aus Massentierhaltung. Bietet die Jagd eine Alternative? Wir haben uns mit Christopher Stoll unterhalten, einem Jeganer, der nur Selbsterlegtes isst und abseits davon auf tierische Produkte verzichtet.

Die Digitalschneiderin

Text: Mandy Zaninovic

Das erste digitale Couture-Kleid des Amsterdamer Modelabels The Fabricant wurde für knapp 10.000 US-Dollar in New York versteigert. Obwohl es täuschend echt aussieht, existiert es nur virtuell. Mittlerweile erreicht das Unternehmen mit seinen digitalen Kollektionen und Accessoires Hundertausende Userinnen. Wir sprechen mit Amber Jae Slooten, Mitgründerin und Kreativdirektorin, über die Kunst des digitalen Schneiderns und die Frage, warum die Fashionwelt nicht mehr so weitermachen kann wie bisher.

Der Kitsch

Text: Paula Pankarter, Artwork: Ernst Miesgang   

Wer sich mit dem Schönen befasst, stolpert schon mal schnell in die Kitsch-Ecke. So auch der österreichische Künstler Ernst Miesgang, der sich des Themas mit „kreativ-ironischer Aggression“ annimmt. Beim Anblick von Nippes packt ihn die Zerstörungswut. Für seine Serie „Shattered“ hat der Künstler kitschige Keramik und Porzellanfiguren zerschmettert und die Scherben zu eigenständigen Plastiken neu zusammengesetzt. Aber was ist das überhaupt – Kitsch? Und wofür brauchen wir ihn?  

Dirndl & Zopf

Text: Antje Mayer-Salvi, Fotos: Vrinda Jelinek, Produktion: Nicole Adler, Stylist: Ilija Milicić, Hair Stylist: Nieves Elorduy, Models: Joya A., Helena (beide Stella Models), Vova, Ewelina, Annie (Das Deck), Studio: Roland Unger

DIRNDL und ZOPF – was hat es mit diesen traditionellen MODEPHÄNOMENEN auf sich, und wie sehr hat sich das Tragen von diesen in der Gegenwart verändert?