Der Fotograf des Monats: Thomas Albdorf

fotografie im wechselspiel

Hashtags. Emojis. Selfies. Geradezu übersättigt an Bildern und Eindrücken fühlt sich die Social-Media-Blase, in der wir uns täglich bewegen, an. Gerade deshalb wollen wir als Magazin spannenden Positionen aus dem Bereich der Fotografie eine Bühne bieten. In Zeiten von Instagram-Algorithmen und permanenter Selbstvermarktung erkennen wir den Mehrwert einer kuratierten Auswahl an Bildern. Den Beginn unserer Serie, in der wir ausgewählten Fotografinnen eine Plattform bieten, macht Thomas Albdorf. In seiner Arbeit erforscht er vor allem die Schnittstellen zwischen Fotografie und Skulpturen. Ein Bild ist für ihn nicht abgeschlossene Einheit, sondern eröffnet unzählige Möglichkeiten, vor allem im Bereich der Postproduktion

Text: C/O Vienna Magazine

Welchen Beruf haben sich Deine Eltern für Dich vorgestellt?

Bankangestellter. Leider konnte ich ihre Erwartungen nicht erfüllen.

Kannst Du Dich noch an Dein erstes Foto erinnern?

Definitiv nein.

Wofür würdest Du mitten in der Nacht aufstehen?

Für meine Kinder, passiert auch ständig.

Digital oder analog?

In meiner fotografischen Arbeit wie in meinem persönlichen Leben gilt hier: beides, meist im Wechsel.

Wem würdest Du gerne mal begegnen?

Ich würde gerne mal mit Neil deGrasse Tyson eine Flasche Wein trinken.

Was bringt Dich immer zum Lachen? Was bringt Dich immer zum Weinen?

Mein Terminkalender, ebenfalls meist im Wechsel.

„Ich bin der Überzeugung, dass eine Kamera, die anders funktioniert und ein anderes Auge erfordert, auch immer die eigene Fotografie verändert.“

Thomas Albdorf wurde 1982 in Linz geboren. Nach jahrelanger Arbeit als Grafiker und Art Director entschied er sich, Transmediale Kunst an der Universität für Angewandte Kunst zu studieren. Dieser disziplinübergreifende Ansatz ist in seiner Arbeitsweise erkennbar, wenn er beispielsweise seine Naturszenen mit plastischen Arbeiten bestückt oder in der Postproduktion surreale Bildwelten kreiert. Nach seinem Studienabschluss im Jahr 2013 startete er mit Einzelausstellungen in Wien, Brno, in den Jahren danach in London und New York, durch. Vertreten in Galerien in New York und London hat sich Thomas Albdorf auch international gut positioniert. 
Neben zahlreichen Auszeichnungen, wie dem Amsterdamer UNSEEN Talent Award und dem ARTE Creative Award, setzte ihn sogar das British Journal of Photography auf ihre „Ones to Watch in 2014“, die Liste der 30 internationalen Fotografen, die man im Auge behalten sollte. 2014 erhielt der Künstler außerdem das Staatsstipendium für Fotografie. Die Liste namhafter Auftraggeberinnen, für die Thomas Albdorf bereits gearbeitet hat, ist lang, darunter finden sich Modelabels wie GIVENCHY sowie Magazine wie das Süddeutsche Zeitung Magazin, RONDO und New Yorker.

Die Fotografin des Monats: Susanna Hofer

Text: C/O Vienna Magazine

Wären die Fotografien von Susanna Hofer Literatur, wie würde man sie klassifizieren? Als romantische Gedichte? Durchaus findet sich viel Kitschiges, wie Blümchen und Perlen, in Susanna Hofers Werk. Das ist jedoch längst nicht alles, was die Arbeit der im Dorf der weißen Pferde geborenen Fotografin kann. Mit einer Gabe ausgestattet, interessante Kontraste zu erzeugen, bestechen ihre Arbeiten vor allem durch einen Blick für das Besondere und einer guten Portion Humor. Dass sich so viel Poetisches in ihren Fotografie findet, ist einem Zweitstudium der Literaturwissenschaften geschuldet, das sie auch in ihrer Herangehensweise beeinflusst. So dienen ihr etwa alte Handbücher zum deutschen Aberglauben, historische Bildarchive, sowie Herbarien, also Sammlungen von gepressten Pflanzen, als Inspirationsquelle.

Die Fotografin des Monats: Petra Jansová

Text: C/O Vienna

Masken und Metamorphosen. Ihre Fotos und Modelle verwandelt Petra Jansová (*1991) gerne durch Schminke oder Verhüllungen und lässt gerade dadurch so manche Wahrheit ans Licht kommen. Wie mutig die Prager Fotografin ist, die in Wien und Tokio lebte, zeigt sich darin, dass sie sich kürzlich kurzerhand entschied, ihr eigenes Studio in Prag zu eröffnen. Sie beschmiert alte Fotografien mit Anti-Aging Creme, besitzt von sich nur ein einziges Selbstporträt und ist manchmal von sich selbst entnervt. 

Der Fotograf des Monats: Lukasz Wierzbowski

Text: C/O Vienna Magazine

Was haben eine Wiese, ein rosa Glitzerkleid und vier Regenschirme gemeinsam? Anders als bei einem Witz, liefert das Bild des polnischen Star-Fotografen Lukasz Wierzbowski an dieser Stelle keine Pointe – oder vielleicht doch? Denn humorvolle Elemente gibt es in Wierzbowskis Aufnahmen genügend. Nicht umsonst wurden seine Bilder bereits im Neon, ZEIT und SZ-Magazin veröffentlicht, bietet seine Flickr-Seite doch einen schier endlosen Fundus an ausdrucksstarken Fotos. Seine Models, bevorzugt seine beiden Cousinen, inszeniert der Shootingstar mit einer spielerischen Leichtigkeit und Natürlichkeit. Willkommen in einer Welt, die nicht selten in private Räume, träumerische Farbwelten und durch ihren Retro-Charme in vergangene Zeiten führt.

Der Rätselmacher

Text: Antje Mayer-Salvi, Artwork: Bela Borsodi

Bela Borsodi ist gebürtiger Wiener und lebt nun seit bald 30 Jahren in New York. Dort arbeitet er als freischaffender Künstler und Fotograf für Labels wie Frédéric Malle, Bulgari, H&M und Magazine wie Numéro Homme, GQ und das SZ-Magazin.  Internationale Bekanntheit erlangte er durch seine fotografischen Stillleben. Sie sind provokant, hintergründig und humorvoll. Uns hat er seine rätselhaft schöne Serie Unicorn zur Verfügung gestellt. Erraten Sie den dargestellten Begriff?