„Ich bin mir nicht sicher, ob so etwas wie ,Intimität‘ in dieser Welt existiert.“
Was bedeutet Intimität für Dich?
Da ich nicht gerade gut darin bin, mit Leuten auszukommen, ist es schwierig für mich, eine intime Beziehung mit jemandem aufzubauen. Daher habe ich kein konkretes Bild davon, was der Begriff „intim“ bedeuten soll. Selbstverständlich ist Intimität nicht durch die einseitige Kommunikation realisierbar, aber ich persönlich bezweifle, dass gegenseitige Kommunikation wirklich möglich ist. In diesem Sinne bin ich mir nicht sicher, ob es so etwas wie „Intimität“ in dieser Welt tatsächlich existiert.
Auf welche Frage möchtest Du eine Antwort finden?
Im Laufe meiner Projekte frage mich immer: „Ist das wirklich notwendig oder nicht?“ Was auch immer das Material ist, dem ich gegenüberstehe, ich versuche, ein kritisches und strenges Urteil darüber zu fällen, um zu sehen, ob es sich wirklich als Arbeit eignet.
„Ich fürchte Menschen mehr als Geister.“
Was ist das schönste Kompliment, das Dir jemals jemand gemacht hat?
Ich befürchte, ich kann mich an keines erinnern.
Wovor fürchtest Du Dich am meisten im Leben?
Ich fürchte Menschen mehr als Geister, obwohl ich noch nie welche gesehen habe. Was mir am Menschen unheimlich erscheint, ist, dass er dazu neigt, zu viele Dinge zu erschaffen, die unkontrollierbar sind, wie beispielsweise Automobile und Atomkraftwerke. Menschen nutzen ihre Fähigkeiten, um Dinge zu kreieren und Dinge zu zerstören.
Im liebevoll bestickten Textil gibt sich die Künstlerin einen neuen Körper. Die Arbeit „Pink Dress“ stammt aus dem Jahr 2009.
Was ist Dein liebster Körperteil und warum?
Ich würde sagen, meine Stimme, weil es der einzige Teil ist, den ich mit meiner Mutter gemeinsam habe. Sonst gibt es keine anderen Teile meines Körpers, die ich besonders mag.
Wenn Du etwas auf der Welt verändern könntest, was wäre das?
Ich würde die Todesstrafe vollständig abschaffen.
Was machst Du morgens als allererstes?
Ich öffne den Vorhang, danach mache ich Frühstück und richte eine Lunchbox für meinen Mann. Vor der Geburt meiner Tochter hatte ich keine Morgenroutine.
Dieses Interview ist in der Printausgabe #1 „The Private Issue“ erschienen. Sie können das Magazin in unserem SHOP bestellen.
Mari Katayama (japanisch: 片山 真理) isr 1987 geboren 1987 und eine japanische Multimedia-Künstlerin, die für ihre Skulpturen und Fotografien bekannt ist. Ihre Arbeit konzentriert sich auf Themen wie Körperbild, Identität und ihre Erfahrung als Amputierte.