Mit Design die Welt verbessern
Martin Bergmann, Gernot Bohmann und Harald Gründl lernten sich während ihres Studiums an der Universität für angewandte Kunst in Wien kennen, 1995 formierten sie sich zum Designerkollektiv EOOS. Das Trio zählt zu den zeitgenössischen Designpionieren in Österreich und ist eines der internationalen Aushängeschilder für Design aus Österreich.
Es gibt quasi nichts, was EOOS noch nicht designt hat. Ihre Arbeiten umfassen Produkte, Möbel, Interieurs, Shopkonzepte. Und ihre Kundenliste enthält das Who-is-Who der Mode- und Einrichtungsbranche: Adidas, Alessi, Armani, Carl Hansen, Duravit, MatteoGrassi, Poltrona Frau, Walter Knoll, Zumtobel und viele mehr. Sie entwerfen analytisch, und beziehen sich dabei auf alltägliche oder archaische Rituale, intuitive Bilder und mythologische Geschichten. Die Ergebnisse sind durchgängig poetisch-reduziert in der Formensprache.
Im Fokus ihrer Arbeiten stehen auch globale Fragen, auf die sie Antworten suchen. Ihr Ziel ist es, mit Design neue Denkansätze zu generieren.
„Wir betrachten Design als poetische Disziplin, die sich im Spannungsfeld zwischen Archaik und High-Tech bewegt“, so die Designer.
Das äußerten sie etwa in einem Gespräch mit der Tageszeitung „Die Presse“, das sie 2012 im Rahmen ihrer Ausstellung „Werkzeuge für die Designrevolution“ im designforum Wien gaben. „(...) die Open Space Duschecke die wir für den Hersteller Duravit gemacht haben, ist für eine höhere Einkommensschicht. Doch wir zeigen dabei, dass man mit radikal weniger Platz ein Badezimmer gestalten kann."
"Eine Lösung, die in
einem größeren Kontext alle betrifft. Denn: Städte müssen sich in
Zukunft verdichten (...) und so müssen sich auch Lebensstile verändern.
In dem Segment, in dem wir hauptsächlich arbeiten, haben wir die
Möglichkeit, prototypisch Lebensstile zu entwickeln. Und das führt zu
einer größeren Wahrnehmung einer neuen Denkmöglichkeit.“
"Produkte müssen immer einen systemischen Kontext haben.“
Ein besonderes Beispiel dafür ist ihre Neukonzeption einer völlig autarken, kompakten und mobilen Toilette namens Blue Diversion Toilet, die Bill Gates ausreichend würdigte.
„Teil des Konzeptes war auch, dass das Klo so attraktiv sein soll, dass es sowohl in Entwicklungsländern als auch bei uns eingesetzt werden kann“, so die Designer, und führen den technologischen Ansatz weiter aus: „Es ist ein Klo, das ‘off-grid‘ funktioniert. Das heißt: Da kommt kein Strom, kein Wasser rein. Und da kommt nichts raus. Das ist wie im Weltraum."
Bislang verfügt EOOS über 15 technische Patente und erhielt mehr als 130 internationale Auszeichnungen, darunter den renommierten italienischen Designpreis Compasso d’Oro, den „best of the best“ Red Dot Award, den Deutschen Designpreis und den IF Award in Gold. 2015 – nach ihrer 20-jährigen Schaffensperiode – zeigte das MAK – Österreichisches Museum für angewandte Kunst in Wien – die Arbeit von EOOS mit der ersten großen Einzelausstellung. Zeitgleich wurde die Monographie „by EOOS“ veröffentlicht.
